(1) Dazu im Internet: http://www.rtl2.de/28470.html, Funddatum: 10.3.2002. (zurück zum text)

(2) Einführende Bemerkungen zum "ius postmortale" und dem "postmortalen Persönlichkeitsschutz" formuliert Christoph Jansen: Das Ende des Lebens aus juristischer Sicht. In: Hans Helmut Jansen (Hg.): Der Tod in Dichtung, Philosophie und Kunst. Zweite, neu bearbeitete und erweiterte Ausgabe. Darmstadt 1989. S. 65-78. (zurück zum text)

(3) Vgl. Elisabeth Bronfen: Nur über ihre Leiche. Tod, Weiblichkeit und Ästhetik. München 1996. (zurück zum text)

(4) Entsprechend definiert Winfried Menninghaus das gemischte Gefühl des Ekels: "Das elementare Muster des Ekels ist die Erfahrung einer Nähe, die nicht gewollt wird. Eine sich aufdrängende Präsenz, eine riechende oder schmeckende Konsumtion wird spontan als Kontamination bewertet und mit Gewalt distanziert." Winfried Menninghaus: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken Empfindung. Frankfurt am Main, 1999. S. 7. Im Anschluss an die Anthropologie Kants zählt Menninghaus das Gefühl des Ekels zu den heftigsten Affektionen: "Im Ekel scheint nie weniger als alles auf dem Spiel zu stehen. Er ist ein Alarm- und Ausnahmezustand, eine akute Krise der Selbstbehauptung gegen eine unassimilierbare Andersheit, ein Krampf und Kampf, in dem es buchstäblich um Sein oder Nicht-Sein geht. Das macht, selbst bei scheinbar harmlosen Anlässen, den eigentümlichen Ernst der im Ekel getroffenen Unterscheidung von 'Wohlbekommen' und Ungenießbarkeit, von Einnehmen und Verwerfen (Erbrechen, Aus-der-Nähe-Entfernen) aus. Der verwesende Leichnam ist deshalb nicht nur eines unter vielen anderen übelriechenden und defigurierten Ekelobjekten. Er ist vielmehr die Chiffre der Bedrohung, die im Ekel auf eine so entschiedene Abwehr mit extremem Ausschlag auf der Skala der Unlust-Affekte stößt." Ebd. Mit Menninghaus, der eine postmoderne Lust am Ekelhaften konstatiert, ließe sich die TV-Serie "Autopsie" als Beispiel für die "Konjunktur des 'Abjekten' und der alltäglichen Ekel-Kultur" (ebd., S. 27) bestimmen. (zurück zum text)

(5) Den Startschuss für diese kulturelle Verdrängungsleistung dürfte auch in diesem Fall die Aufklärung gegeben haben. Über die sich im Zuge der Übergangs vom Barock zur Frühaufklärung verändernden poetischen Diskurse über den Tod, weg von einer Ästhetik hässlicher Todesdarstellungen, hin zu schönen, Ängste vermindernden Todesdarstellungen informiert, im Anschluss an die Zivilisationstheorien von Norbert Elias und Philippe Ariès, Thomas Anz: Tod, Angst und Trauer in der Lyrik zwischen Barock und Aufklärung. In: Der Deutschunterricht 2002. H. 1. S. 25-35. (zurück zum text)

(6) Hans D. Baumann: Horror - Die Lust am Grauen. München 1993. S. 49. (zurück zum text)

(7) Quelle: s. Anmerkung 1. Bei den 14-49-Jährigen beträgt der Anteil noch stattliche 10%. (zurück zum text)

(8) Alexander Mönch (Hg.): Autopsie - Mysteriöse Todesfälle. München 2002. (http://www.moench-online.de/krimi_idx_1_8.html, Funddatum: 10.3.2002) (zurück zum text)

(9) Vgl. Thomas Anz: Literatur und Lust. Glück und Unglück beim Lesen. München 1998. Zum folgenden vgl. auch ders.: Unlust und Lust am Ekelhaften in Literatur und Kunst. In: Ekel. Tagungsbeiträge des Arbeitskreises Psychopathologie und Kunst in Heidelberg 2000. Hg. von D. v. Engelhardt. Lübeck 2002. (zurück zum text)

(10) Zum gemischten Gefühl des Erhabenen vgl. Thomas Anz: Literatur und Lust. S. 129 ff. (zurück zum text)

(11) Zu Spannungstechniken und zum Spiel mit Informationen vgl. ebd., S. 150-171. (zurück zum text)

(12) Zur "moralischen" Lust vgl. ebd., S. 133 ff. (zurück zum text)

(13) Sibylle Tönnies: Die scheußliche Lust. Über die Wehrmachtsausstellung. In: FAZ, 12.4.1997. (http://www.juso-hsg-aachen.de/rofo/Lust.html; Funddatum 9.3.2002). Tönnies, die sich zur Militarismuskritik Tucholskys bekennt, formuliert in ihrem Artikel allein psychologische Vorbehalte gegen die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung. (zurück zum text)

(14) Ebd. (zurück zum text)



    
© Medienobservationen 1999.